Suche

Jede Blutspende ist wertvoll und kann Leben retten

Alle 90 Sekunden wird in Österreich eine Blutkonserve gebraucht. Vor allem im Sommer zur Urlaubszeit kann es mit Vorräten knapp werden. Blut ist ein besonderer Saft und kann nicht künstlich hergestellt werden. Daher ist Blutspenden ein Dienst am Nächsten, der Leben retten kann. Im folgenden Artikel werden viele Fragen rund um das Spenden beantwortet.

Ob nach Unfällen, Operationen oder bei schweren Erkrankungen, pro Tag werden in Österreich beinahe 1000 Blutkonserven aufgebraucht. Blut ist ein einzigartiges Notfallmedikament, für das freiwillige SpenderInnen unerlässlich sind. Da Blutkonserven nur 42 Tage verwertbar sind, kommt es immer wieder einmal zu Engpässen und dann hört man Spenderaufrufe in den Medien. Eine einzelne Spende von 450 ml Blut kann mehreren Menschen das Leben retten.

Die häufigste Form ist die Vollblutspende, die nur rund sieben Minuten dauert. Es werden verschiedene Arten von Blutkonserven benötigt: PatientInnen mit Nierenerkrankungen erhalten zum Beispiel Konzentrate aus roten Blutkörperchen; Menschen mit Blutgerinnungsstörungen benötigen Plasma und Blutplättchen; KrebspatientInnen benötigen oft Thrombozytenspenden, da die Blutbildung durch eine Chemotherapie beeinträchtigt sein kann.

Wer kann spenden und wer darf nicht?

Jeder Gesunde ab 18 Jahren kann Blut spenden, ErstspenderInnen dürfen nicht älter als 60 Jahre sein. Für Folgespenden über 65 ist eine ärztlicher Beurteilung der gesundheitlichen Eignung notwendig. 50 Kilo Gewicht sind das Minimum für SpenderInnen; Männer dürfen vier Mal und Frauen drei Mal pro Jahr spenden. Zwischen den Spenden müssen acht Wochen liegen.

Beispiele für Ausschlussgründe:
Schwere Vorerkrankungen wie Herzkrankheiten, Krebs, Infektion mit HIV, Hepatitis B oder C, Schwangere und Stillende, Suchtgiftmissbrauch.

Beispiele für vorübergehenden Ausschluss:
Infekte mit Fieber, Durchfälle, vorangegangene Auslandsreisen in Länder mit Malariarisiko, akute Allergie zum Spendenzeitpunkt, zahnärztliche Behandlungen, Magen-Darm-Spiegelung, Tattoos und Piercing, die außerhalb medizinischer Einrichtungen erstellt wurden, Operationen, Impfungen. Wie lange man nicht spenden kann erfahren Sie bei ihren HausärztInnen.

Spenden kann man bei mobilen Blutspendeaktionen und fixen Einrichtungen. Mehr dazu unter diesem LINK:

Jeder Spender erhält – sofern er will – einen Blutspendeausweis mit Blutgruppe und Rhesusfaktor. Das Blut wird auch auf verschiedene Infektionskrankheiten wie chronische Hepatitis und HIV untersucht.

Verschiedene Arten von Konserven

Blut besteht aus Plasma und Blutzellen wie roten Blutkörperchen, Blutplättchen und Immunzellen. Je nach Erkrankung muss der fehlende Bestandteil ersetzt werden.

Aus der Vollblutspende entsteht durch Zentrifugieren ein Erythrozytenkonzentrat und das Plasma. Bei Mangel an roten Blutkörperchen, etwa durch Nierenerkrankungen oder nach großem Blutverlust durch Unfälle oder Operationen wird Konzentrat aus roten Blutkörperchen verabreicht.

Menschen mit Gerinnungsproblemen bekommen Plasma und Blutplättchen. Für die Plasmaspende wird das Plasma von den Blutzellen abgeschieden und entnommen. Die Zellen werden dann wieder zurück in den Körper geleitet. Eine Plasmaspende dauert länger als die Vollblutspende – etwa eine Stunde.

Für die Blutplättchenspende (Thrombozyten) muss man bis zu 2 Stunden einplanen.

Vor geplanten Operationen können behandelnde ÄrztInnen in Spezialfällen auch eine Eigenblutvorsorge vorschlagen. Dazu wird PatientInnen bis zu drei Wochen vor der OP Vollblut abgenommen. Der Vorteil von Eigenblut ist, dass das minimale Infektions- und Allergierisiko auf Fremdblut ausgeschlossen werden kann.

Durch strenge Sicherheits- und Qualitätsregeln sind die Empfänger von Blutkonserven geschützt.

 

Hinweise für den Tag der Spende

  • Vor der Spende ausreichend trinken (kein Alkohol) und essen.
  • Am besten eine Stunde vor dem Termin kommen, damit genügend Zeit für Fragebogen, Blutdruck- und Pulskontrolle etc. ist
  • Kurzärmelige Kleidung erleichtert das Prozedere
  • Wer Angst hat, kann eine vertraute Person zur Ablenkung mitbringen.
  • Nach der Spende sollen schwere körperliche Arbeit und Sport an diesem Tag unterbleiben. Vielleicht 30 Minuten nachruhen, bevor man nach Hause geht und mit dem Auto fährt. Manchmal kommt es kurz nach der Abnahme zu Schwindel.
  • Alkohol und Rauchen nach der Spende empfiehlt sich nicht.
  • Nach der Spende bekommt man zu essen und trinken, Flüssigkeit hilft den Verlust auszugleichen.
  • Wer innerhalb der nächsten 14 Tage Krankheitssymptome entwickelt, soll die Blutspendeeinrichtung informieren.

 

Wer zum ersten Mal Blut spenden möchte und unsicher ist, kann sich gerne bei der Hausärztin oder dem Hausarzt beraten lassen und informieren. Jede Spenderin und jeder Spender sind wichtig und wertvoll., denn jeder von uns kann schneller als gedacht in die Notlage kommen, eine Blutkonserve zu brauchen!

Fotos: freepik

Ähnliche Beiträge

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner