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Herzkrank auf Reisen – ärztlicher Check up vorher notwendig

Bluthochdruck, Vorhofflimmern, Herzschwäche etc. – Menschen mit stabilen chronischen Herz – Kreislauf – Erkrankungen müssen normalerweise nicht auf das Reisen verzichten. Zuvor immer mit Ärztin/Arzt Rücksprache halten, ob die geplante Tour möglich ist und der eigenen Belastbarkeit entspricht. Vor allem Hitze, Kälte, Höhe und Luftqualität können Probleme machen. Am besten man bleibt in gemäßigtem Klima.

Mildes Klima und gute ärztliche Versorgung am Urlaubsort sind wichtig. Wer eine Flugreise plant, soll dies mit seiner Hausärztin oder seinem Hausarzt bzw. Kardiologin/Kardiologen besprechen. Generell sollen sich Herzpatienten rund drei Wochen vor Abreise nochmals durchchecken lassen, um festzustellen, ob die Erkrankung stabil ist und ob Medikationsänderungen vonnöten sind. Hier ein paar Kriterien, die für einen erholsamen und ungestörten Urlaub bedeutend sind:

Richtiges Reiseziel

Klima- und Zeitwechsel sind zu berücksichtigen. Hitze kann zu Kreislaufkollaps oder Herzrhythmusstörungen führen.

Vor Reisen in tropische und subtropische, arktische und subarktische Klimazonen ist abzuraten. Sinnvoll ist es in der Klimazone zu bleiben, die gemäßigt und der Körper gewohnt ist. Frühjahr und Herbst sind optimale Reisezeiten. Sich langsam an den Urlaubsort gewöhnen, zum Beispiel längere Sonnenbäder vermeiden. Bei Bewegung leichte bis mittlere Belastung wählen. Medikamente plus Verordnungsplan mitführen; beim Fliegen am besten im Handgepäck.

Flugtauglich?

Flugtauglichkeit im Einzelfall immer mit der Ärztin/dem Arzt abklären. Faustregel: Wer beschwerdefrei und ohne Hilfe die Gangway hinaufsteigen kann, ist meist auch flugtauglich, was die Herzfunktion betrifft. In den ersten sechs Wochen nach einem Infarkt, bei Herzrhythmusstörungen, instabiler Herzschwäche und nicht gut eingestelltem Bluthochdruck ist von dem Fliegen abzuraten. Grundsätzlich können Menschen mit einem Herzschrittmacher, implantiertem Defi, mit gut therapierter Herzschwäche, koronarer Herzkrankheit und mit Klappenersatz fliegen, wenn sie gut belastbar sind. Durch den geringen Luftdruck, Lufttrockenheit und geringe Sauerstoffsättigung auf langen Flügen kann der Körper eventuell schlechter mit Sauerstoff versorgt werden, was zu Atemnot, Beklemmung oder Durchblutungsstörungen führen kann. Mit der Ärztin/dem Arzt besprechen, ob Heparinspritze oder/und Thrombosestrümpfe angeraten sind. Viel Wasser trinken (keinen Alkohol), Fußgymnastik und immer wieder einmal ein paar Schritte gehen, ist empfehlenswert.

Bergsteigen und Tauchen

Bei leichter körperlicher Aktivität soll man als Herzpatient nicht über 2500 Meter hinauf. Mit zunehmender Höhe wird die Luft dünner, manche Herzkranke können den Sauerstoffmangel nicht ausgleichen, das Herz wird zu sehr belastet. Es muss keine Bergtour sein, auch ein Städtetrip in größer Höhe oder Aufstieg mit der Seilbahn kann zu belastend sein. Ob man tauchen kann oder nicht, ergibt die Untersuchung durch einen Taucharzt.

Hitze

Temperaturen über 30 Grad C können für Patienten mit Herzschwäche, Bluthochdruck oder koronarer Herzkrankheit (KHK) zu Kreislaufkollaps oder Herzrhythmusstörungen führen. Über die Mittagsstunden Hitze meiden. Vorsicht beim Schwimmen: Beim plötzlichen Einsteigen in kaltes Wasser und beim Herausgehen kann es zu Kreislaufproblemen kommen. Daher vorher immer mit der Ärztin/dem Arzt abklären, was möglich ist.

Luftqualität

Wer einen Städtetrip vor hat, soll sich vorher über die Luftqualität informieren. Arge Schadstoffbelastung kann Entzündungen forcieren und Gefäßerkrankungen verschlechtern.

Wer besser auf eine Reise verzichtet

 Für folgende Patienten ist es besser, den Urlaub eher zu Hause und in gewohnter Umgebung zu verbringen:

  • Wer Angina pectoris (Enge in der Brust) schon bei geringer Belastung, wie etwa beim Treppensteigen verspürt.
  • Wer unter Luftnot schon beim Gehen in der Ebene oder über eine Treppe leidet.
  • Wer unter zunehmender Luftnot oder zunehmenden Ödemen (Einlagerungen von Wasser etwa in den Beinen) leidet.
  • Wer unter plötzlichen Bewusstlosigkeiten, sogenannten Synkopen leidet.

 

Fotos: freepik

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