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Licht- und Schattenseiten der Sonne

In der warmen, sonnigen Jahreszeit fühlen sich die meisten von uns beschwingter, aktiver und sind einfach besser gelaunt. Grund dafür sind Wärme, Licht und die längeren Tage. Schon 15 bis 20 Minuten pro Tag in der Sonne können unserer Gesundheit Gutes tun, doch Sonnenanbeter, die stundenlang in der prallen Sonne braten, werden mit den Schattenseiten konfrontiert. Adäquater Sonnenschutz, das Meiden der Mittagshitze und jährliche Muttermalkontrolle bei der HausärztIn oder DermatologIn sind für die Hautkrebsvorsorge wichtig.

Schon in der Antike nutzte man das Sonnenbad zur Stärkung des Immunsystems und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Sonnenlicht gegen Tuberkulose eingesetzt. Licht und Gesundheit hängen zusammen, beeinflussen unsere innere Uhr. Beim Sonnenbad gilt wie in so vielen Bereichen: Die Dosis macht das Gift! Sonnenlicht setzt sich aus UV-A- und UV-B- Strahlen zusammen. UV-A Strahlung dringt tief in die Haut ein und fördert die Hautalterung, während UV-B-Strahlung kurzwelliger und energiereicher ist, für Bräunung und im Extremfall für Sonnenbrände sorgt.  UV-B-Strahlung sorgt dafür, dass der Farbstoff Melanin vermehrt produziert wird, sich die Haut verdickt und einen Selbstschutz produziert. Durch UV-Strahlung wird ein Cocktail an Glückshormonen aus Serotonin, Dopamin und Noradrenalin ausgeschüttet – das macht beschwingt und motiviert.

Beispiele für die vorteilhafte Wirkung von Sonne für unsere Gesundheit:

  • Sonne reguliert Tag-Nacht-Rhythmus: Die richtige Dosis an Tageslicht ist wichtig für den Biorhythmus und das biologische Gleichgewicht. Helles Licht drosselt die Produktion vom Schlafhormon Melatonin, hellt die Stimmung auf und steigert den Antrieb. Schlafmangel und chronische Erkrankungen bringen den Tag-Nacht-Rhythmus öfter aus dem Gleichgewicht. Die Sonne ist ein bedeutender Faktor, um die richtige Dosis von Cortisol und Melatonin zu bilden.
  • Sonnenlicht senkt Blutdruck: Trifft die Sonne auf die Haut, wird direkt unter der Haut in den Blutgefäßen Stickoxid freigesetzt. Dieses sorgt dafür, dass sich die Gefäße weiten, die Durchblutung gesteigert wird und der Blutdruck sinkt. Daher sollten BluthochdruckpatientInnen bei längeren Hitzeperioden die HausärztInnen fragen, ob sie die Dosis der Blutdrucksenker anpassen sollen oder nicht.
  • Sonne stärkt das Immunsystem: Durch die UV-Strahlung werden bestimmte weiße Blutkörperchen (T- Zellen) aktiviert, die den Organismus vor Viren und Bakterien, sprich vor Infektionen, schützen.
  • Sonne kurbelt die Bildung von Vitamin D an: Vitamin D ist ein zentrales Hormon für den Stoffwechsel sowie den Knochenstoffwechsel. Ein Mangel an diesem Vitamin kann Osteoporose begünstigen. Wer in der warmen Jahreszeit rund 20 Minuten am Tag draußen ist, kann bis zu 90 % des täglichen Vitamin-D- Bedarfs decken. Für den Winter kann der Körper das Vitamin D in der Haut speichern. Ob im Winter Vitamin D, etwa mittels Tropfen zugeführt werden soll, immer mit der HausärztIn besprechen.

 

Sonnenschutz ist ein Muss

Zuviel Sonne kehrt den gesunden Effekt ins Negative. Vorzeitige Hautalterung droht und das Risiko für Hautkrebs steigt. Daher nie ungeschützt in die Sonne. Den Lichtschutzfaktor dem Hauttyp anpassen. Mehr Info zu den Hauttypen und der Eigenschutzzeit ist im Beitrag Die Sonne, Lebenselixier mit Schattenseitenauf dieser Website des Gesundheitszentrums nachzulesen. Sonnenbrille und Kopfbedeckung beim Wandern, Strandspaziergang, Garteln oder im Freibad sollen zum fixen Accessoire in der Sommerzeit werden.

Auch die Hautpflege muss im Sommer angepasst werden, da die Haut viel Feuchtigkeit braucht. Dürstet die Haut, welkt sie, bekommt Knitterfältchen, die Gesichtshaut wird schlaff und trocken.

Die Winterhautpflege mit Wasser in Öl-Emulsionen soll durch leichtere Texturen ersetzt werden. Bei Hitze produzieren die Talgdrüsen mehr Hautfett, welches vermischt mit Meeressalz, Schweiß und Schmutz zu Pickel und Entzündungen führen kann. Daher lieber Lotionen und Gels statt fetter Cremen verwenden. Trockene Lippen nach dem Aufenthalt in der Sonne kann man mit Honig zu Leibe rücken. Lippen damit einreiben, 20 Minuten wirken lassen, dann abwaschen.

Altersflecken: Ab etwa 40 Jahren können erste kleine braune Flecken, meist auf den Handrücken erscheinen. Wirken UV-Strahlen über Jahrzehnte hinweg auf die Haut ein, kann sich die Oberhaut im Laufe der Zeit unregelmäßig verdicken und lagert vermehrt den Farbstoff Melanin ein – der Altersfleck ist geboren und als chronischer Lichtschaden anzusehen. Die gutartige Pigmentstörung, lentigo solaris oder lentigo senilis genannt, kommt vornehmlich an sonnenexponierten Stellen wie Handrücken, Unterarmen, im Gesicht und am Dekolleté vor. Bei den bräunlich, rötlich oder ockerfarbenen Malen spielt auch eine genetische Veranlagung eine Rolle. Man kann die störenden Flecken etwa mit Lasertherapie entfernen lassen, ist aber vor einer Neubildung nicht gefeit.

Auch bei gutem Sonnenschutz beschleunigt die UV-Strahlung bestimmte Prozesse (oxidativer Stress), die der Haut schaden. Es entstehen freie Radikale, die die Zellen schädigen und die Hautalterung beschleunigen. Antioxidantien helfen die Radikale unschädlich zu machen. Sie sind zum Beispiel in Beeren, anderem Obst und hochwertigen Ölen enthalten.

 

Allergie bei den ersten Sonnenbädern im Frühling

Die häufigste Sonnenallergie, die polymorphe Lichtdermatose, tritt besonders im Frühling auf, wenn die Haut noch nicht an die Sonne gewöhnt ist. Aber auch Mallorca Akne, Phototoxische Reaktionen, Lichturtikaria etc. können auftreten. Mehr darüber können Sie im Artikel Sonnenallergie und andere Hautreaktionen auf dieser Website nachlesen.

fotos: freepik

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