ERGOTHERAPIE

Monika Walchshofer

Heidrun Eder

Christina Jung, BSc

Ergotherapie im Fachbereich NEUROLOGIE

ZIELGRUPPE

Menschen, die aufgrund von Erkrankungen oder Verletzungen des Nervensystems Probleme in der Bewältigung des Alltags haben.

  • Schlaganfall
  • Schädel-Hirntrauma
  • Mb. Parkinson
  • Multiple Sklerose

 

Schädigungen des Nervensystems können vielfältige Funktionseinschränkungen wie Lähmungen, Sensibilitätsstörungen oder kognitive Beeinträchtigungen (Konzentration, Gedächtnis, Handlungsplanung …) bewirken.

In der Ergotherapie wird im Hinblick auf Alltagsbewältigung analysiert und ganzheitlich behandelt. Es werden soweit möglich verlorengegangene Fähigkeiten wiedererlernt und vorhandene Fähigkeiten gefördert und erhalten, sowie Kompensationsmöglichkeiten bei Funktionsverlust entwickelt. Der Einsatz von Hilfsmitteln wird geübt.

Massnahmen

  • Training der Selbstversorgung (An- und Ausziehen, Essen und Trinken …)
  • Therapie sensomotorischer Fertigkeiten (Wiederherstellung, Erhalt und 
  • Verbesserung funktioneller Bewegungen und Fertigkeiten z. B. Grob- und Feinmotorik, Gleichgewichtsfunktionen, Koordination, Tonusregulation, Körperwahrnehmung)
  • Training der kognitiven Fähigkeiten (Aufmerksamkeit, Konzentration, Gedächtnis, Orientierung, Handlungsplanung …)
  • Förderung sozialer und emotionaler Fähigkeiten (Selbstwertgefühl, Eigeninitiative, Kommunikation …)
  • Hilfmittelberatung und -training (Beratung und Erprobung geeigneter Hilfsmittel für die Selbstversorgung)
  • Angehörigenberatung

Die Besonderheit der Ergotherapie liegt in der Methode,
unterschiedliche Konzepte, Aktivitäten und Materialen individuell angepasst einzusetzen.
Der Bezug zum Alltag steht hier besonders im Vordergrund.
Der ergotherapeutischen Behandlung geht eine umfassende Diagnostik voraus.
Dann werden erreichbare individuelle Ziele festgelegt. 

Die Hauptaufgabe der Ergotherapie in der Neurologie ist, die
verlorenen Fähigkeiten wieder zu erlernen, bzw. die verbliebenen
zu verbessern, damit der Betroffene seine Selbständigkeit
so weit wie möglich wiedererlangt und erhält. 

ERGOTHERAPIE mit Kindern

ZIELGRUPPE

Für Kinder, die im Alltag folgendes Verhalten zeigen:

  • keine Spielidee haben, nicht bei einem Spiel bleiben, die Spielentwicklung nicht dem Alter entspricht
  • denen es schwer fällt, den Anforderungen im Alltag gerecht zu werden: z.B. selbständig anziehen, Schultasche einräumen, über Hausübung Bescheid wissen, …
  • in der Bewegung ungeschickt und tollpatschig sind: z.B. häufiges Stolpern, …
  • Schwierigkeiten mit Aufgaben haben, die viel Fingerspitzengefühl erfordern: z.B. Hantieren mit kleinen Gegenständen (Verschlüssen, …), basteln,
    Bügelperlen legen, …
  • sich nicht gerne bewegen, auf Spielplätzen sehr vorsichtig oder ängstlich sind
  • das Malen verweigern, den Stift ungeschickt in der Hand haben und mit dem Ausführen der Schrift überfordert sind
  • keine eindeutige Händigkeit entwickeln
  • sich außerordentlich viel bewegen, dabei sehr waghalsig sind und dabei
    ihre Kraft und die Auswirkungen/Gefahren schlecht einschätzen können
  • Umwelteinflüsse, wie z.B. Berührungen, Haare waschen, … aber auch Lärm, Geruch oder Geschmack sehr intensiv erleben und dadurch emotional sehr heftig reagieren
  • aus verschiedenen Gründen Schwierigkeiten in der sozialen Teilhabe zeigen
    und über wenig Selbstsicherheit verfügen

Massnahmen

  • Training der Selbstversorgung (An- und Ausziehen, Essen und Trinken, …)

  • Therapie sensomotorischer Fertigkeiten (Beweglichkeit, Grobmotorik, Feinmotorik, Koordination, Körperwahrnehmung, Belastbarkeit, Ausdauer, …)

  • Training der kognitiven Fähigkeiten (Konzentration, Gedächtnis, Orientierung, …)

  • Förderung sozialer und emotionaler Fähigkeiten (Kommunikation, Kreativität, Selbstwertgefühl, Eigeninitiative, Regelverständnis, …)

  • Beratungsgespräche, Elternbegleitung, Angehörigenberatung

Die Besonderheit der Ergotherapie liegt in der spielerischen und
lustvollen Methode und den unterschiedlichen, kreativen Materialien, die wir einsetzen.
Dabei arbeiten wir nach anerkannten Konzepten.

Ergotherapeut*innen erfassen das Kind in seiner Lebenssituation,
legen gemeinsam mit den Eltern Ziele fest und führen die Therapie,
welche individuell abgestimmt wird, durch.

Unser Ziel ist, das Kind zu stärken, in seiner Entwicklung zu
unterstützen und zu fördern. Wir wollen ihm dabei helfen, die Dinge,
die es selbst können möchte bzw. die von ihm erwartet werden
(z.B. von Familie, Kiga, Schule, Freizeit, …), selbständig zu tun und sich
dabei kompetent und selbstwirksam zu fühlen. 

Wir bleiben im ständigen Austausch mit den Eltern,
beraten gerne und evaluieren unsere Maßnahmen.

ERGOTHERAPIE in der Schule

Hiermit möchten wir Ihnen noch detaillierter darstellen, welche Inhalte die Ergotherapie bei Schulkindern haben kann.

Grafomotorik

  • Körperspannung und Körperhaltung als wichtige Voraussetzung für das Schreiben
  • Handgelenks- und Fingerbeweglichkeit, Koordination
  • Stifthaltung, ev. Stiftadaptionen
  • Druck auf Papier und Stift
  • Hand-Hand-, Auge-Hand -Koordination
  • Unterstützung linkshändiger Kinder

Visuelle und räumliche Leistungen

  • Erfassen der Raumlage, räumlichen Beziehung, Formkonstanz
  • Schreibrichtung, Abstände, Begrenzungen einhalten
  • Orientierung und Suchstrategie in Heft und Buch
  • Unterscheidung oben/unten, rechts/links

AUFMERKSAMKEIT – KONZENTRATION – MERKFÄHIGKEIT

  • Ursachenerörterung
  • Förderung körperlicher Voraussetzungen für Konzentration
  • Strategien und Übungen erlernen, um sich nicht ablenken zu lasse 
  • Erlernen von genauem Arbeiten: genaues Schauen, Hören, Vergleichen
  • Merken und Ausführen von Aufträgen, Reihenfolgen
  • Einhalten von Regeln, sich zurücknehmen können
  • Beratung 

VORLÄUFIGKEITEN MATHEMATIK

  • Phonologische Bewusstheit  >> Logopädie

TRAINING DER SELBSTSTÄNDIGKEIT

  • anziehen, ausziehen
  • Strategien für tägliche Betätigungen und Abläufe
  • Ordnung halten (in Schultasche, Arbeitsplatz, Spielbereich)
  • Aufgaben allein organisieren 

TRAINING EMOTIONALER UND SOZIALER KOMPETENZEN

(nicht als Hauptziel, soweit derzeit in Einzelsituation möglich)

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